Freudiges, tätiges Warten lohnt sich

Kurz vor dem Jahresende 2012 besuchte Bezirksapostel Wilfried Klingler die Gemeinde Reichenbach/Vogtland. Die persönliche Ansprache an die in letzter Zeit leidgeprüfte Gemeinde bleibt unvergessen und strahlt adventlich in die Zukunft.

Der Bezirksapostel legte dem Gottesdienst das Bibelwort Sprüche 10, aus 28 zugrunde:

„Das Warten der Gerechten wird Freude werden…“

Die Gerechten, so betonte er, sind immer dem Herrn zugewandt und hören voller Freude auf sein Wort. Sie verspüren stets den Engeldienst, besonders wenn es schwer wird. Das hat die Gemeinde Reichenbach im Rückblick auf 2012 besonders erlebt. Da gab es auch viele Engel in der Gemeinde, die in schweren Stunden den Trostbedürftigen zur Seite standen.

Der Gerechte kann sich freudig auf das Wiederkommen Jesu Christi ausrichten, wo alles neu wird, es kein Leid, keinen Schmerz und keinen Tod mehr gibt. Er kann auch als freudig Wartender jeden Tag auf die Gnade Gottes bauen. Da ist Gott besonders mit seinem Wort, seinem Trost, seinem Segen, seiner Hilfe und seiner Macht nahe.

Diese Freude stiftenden Erwartungen zeigen sich auch heute bei den Christen als tätiges Warten, welches der Bezirksapostel an Beispielen aus der Bibel erläuterte:

  • Elia: Alle warteten auf Regen. Elia hingegen betete konsequent in demütiger Haltung zu Gott.

Fazit: Warten heißt, Gott etwas im Gebet vorzubringen.

  • Simeon: Der gottesfürchtige und fromme Simeon ging täglich in den Tempel und erwartete den Messias.

Fazit: Der Besuch des Tempels (= Gottesdienstbesuch) wird bei dem Gerechten immer Freude bewirken.

  • Hochzeit zu Kana: Als der Wein ausging, sagte Jesus: „Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ Maria nutzte die Wartezeit, indem sie den anderen Mut zusprach: „Was er euch sagt, das tut.“

Fazit: Tätiges Warten heißt auch, sich in Geduld üben zu können und dem Nächsten dabei behilflich zu sein.

  • Paulus im Gefängnis: Er nutzte die Zeit, lobte Gott und pries seine Herrlichkeit.

Fazit: Ehrerbietung Gott gegenüber und Lobpreis übt der Wartende auch in beklemmenden Lebenssituationen. Gott wird sich zeigen.

Das Warten darf kein Abwarten oder lustloses Warten sein. Als Gerechter erlebt man Freude durch die Nähe des Herrn und im Tätigsein.

Bischof Ralph Wittich betonte in seinem Mitdienen, dass die Erwartungszeit vom Licht Gottes geprägt und keine Vertröstungszeit ist. Er ermunterte die Gottesdienstteilnehmer, nicht Bedenkenträger zu werden, die alles in Frage stellen und nur die Probleme sehen. Er rief dazu auf, die Hoffnung auf den Herrn ausstrahlen zu lassen.

In diesem Gottesdienst erhielten die Glaubensgeschwister Lothar und Eveline Vetter den Segen zu ihrer diamantenen Hochzeit. Der Priester im Ruhestand und seine Frau haben die Gemeinde Reichenbach über Jahrzehnte geprägt. Ihre Liebe zu Gott und zueinander hat ihnen geholfen, ihr gemeinsames Leben zu meistern, auch in erlebten Schicksalsschlägen.

Danach konnte der Bezirksapostel den Diakon Herbert Glowatzki nach über 41 Jahren treuem Gemeindedienst in den wohlverdienten Ruhestand versetzen. Ebenso wie seine Frau war auch er über 30 Jahre aktiv als Kinderbetreuer in der Gemeinde Reichenbach und der ehemaligen Gemeinde Reichenbach-Nord tätig. Ihm konnte bescheinigt werden, dass er – ebenso wie seine Frau – immer zur Stelle war, wo er gebraucht wurde. Noch heute sind die Segensspuren in der Gemeinde sichtbar.

Text: U.S. / Fotos: K.Mr.