Weihnachten 2021 - Gemeinschaft im Wohnzimmer

In den ostthüringischen und vogtländischen Gemeinden des Kirchenbezirkes Plauen finden im diesjährigen Advent und "zwischen den Jahren 2021 und 2022" keine Präsenzgottesdienste statt. Wegen der extrem hohen Inzidenzwerte in dieser Region konnten an den Adventsonntagen und der Weihnachtsgottesdienst "nur" per Livestream miterlebt werden. Der Gottesdienst am Weihnachtsfeiertag wurde aus der Gemeinde Plauen übertragen, den der zuständige Apostel Ralph Wittich leitete. Durch die Technik verbunden erlebten diesen Gottesdienst zahlreiche Gläubige vor ihrem Bildschirm im heimischen Wohnzimmer. Die Weihnachtsbotschaft kam auch dort in hoher Qualität an.

Der Apostel beschrieb am Beginn seiner Weihnachtspredigt eindrucksvoll die Einfachheit der Geburtsfeier des Gottessohnes. Dabei war dieses Großereignis bereits 700 Jahre vorher durch Propheten angekündigt worden. Nach diesen ersten Hinweisen schwieg Gott aber. Die Zeugen der ersten “Weihnachtsfeier” waren einfache Hirten, ohne Glanz und Gitzer. Ein Stall und stachliges Stroh, lebende Tiere kennzeichneten die Einfachheit des Geburtsortes. Für die Weisen aus dem Morgenland war nur ein Stern bedeutsam, der den Weg wies. Alle Gäste dieser Feier waren unerschrockene Männer, mit der Natur und Schöpfung lebend und schämten sich nicht, wenn sie vom Weg noch beschmutzt waren.

Der Apostel rief dazu auf, sich der Weihnachtsgeschichte ohne Glanz und Gloria immer bewusst zu sein. Gottes Liebe mit der Menschwerdung in dieser Einfachheit ist unbegreiflich. Er begegnet heute den Menschen ebenfalls in solcher Einfachheit. Seine Menschenfreundlichkeit und seine Güte ist ein Geschenk, wie es das Jesukind für die Menschheit war und ist. Gott ist allen Menschen nahe, selbst den Frierenden, die an Grenzen auf Hilfe warten oder auch denen in Flüchtlingslagern. Oft “lohnt“ sich die Berichterstattung durch die Medien nicht mehr und so zählen sie zu den Vergessenen. Manchmal schweigt auch Gott für eine Zeit lang. Gott will den Menschen überall begegnen und ihnen nahe sein. Dazu kann er “einfache” Christen gebrauchen. Der Mensch muss diese Begegnung, auch wenn sie in Schlichtheit stattfindet, wollen.

Deshalb ist es für den Christ von heute wichtig, den Weihnachtsfrieden und die Weihnachtsfreude mit ins Alltagsleben, in die Familien und in die Gemeinden zu nehmen und damit den Kampf gegen Resignation aufzunehmen. Mit einfachen Mitteln kann dies geschehen. Als Friedenskinder und –stifter wollen wir die Weihnachtsbotschaft verbreiten. Sie beinhaltet das, was Jesu vorgelebt hat: 

  • Er war immer Betender.
  • Er hat nie nach Macht und Reichtum gestrebt.
  • Er pflegte stets eine starke Beziehung zu Gott, seinem Vater.
  • Er lebte ohne Machtgier, Hochmut oder Eitelkeiten.
  • Er bot Begleitung an.
  • Er nahm das größte Opfer auf sich.

Zusammenfassend betonte der Apostel, dass Friedensstifter immer Hoffnungsträger sind.

In diesem Gottesdienst folgte nach der Sündenvergebung und dem Heiligen Abendmahl die Inruhesetzung des Diakons Horst Zahn, der fast 40 Jahre diesen Dienst in beeindruckender und nachahmenswerter Weise verrichtet hat. Danach folgte die Ordination des jungen Diakons Fabian Zimmermann für die Gemeinde Plauen.

An fast 1.000 Endgeräten wurde der Gottesdienst live in den Wohnzimmern miterlebt und schon wenige Stunden später war der Youtube-Kanal des Kirchenbezirkes Plauen mehrere tausendmal aufgerufen worden.